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Kolumne: Die Welt im Wandel – vom bewussten Erwachen

Die Welt im Wandel - vom bewussten Erwachen

Heute Nachmittag waren wir auf den Straßen der Nürnberger Innenstadt unterwegs und haben Erstaunliches erlebt. Bereits beim Einfahren in die Stadt, fiel uns eine Dame auf, die vor uns die Straße mit ihrem Fahrrad passierte. Die Dame, zwischen 40 und 50 Jahren, hatte ihr Vehikel mit bunten Blumen geschmückt und mit vielen Friedensbotschaften beschriftet. Als wir an einer Ampel neben ihr zum Stehen kamen, lachte sie fröhlich zu uns ins Auto. Erfreut über ihr Engagement, winkte ich ihr lächelnd zu – sie erwiderte meine Geste. Allein dieses Erlebnis ließ Hoffnung in mir aufkeimen.

Einige Minuten später, wir waren bereits in der Karolinenstraße angekommen, fiel uns ein Mann in der Ferne auf, der auffällig gekleidet war und sich auf Stelzen in unsere Richtung bewegte. Als er näher kam, konnten wir die Worte erkennen, die auf seiner Kleidung in großen Lettern standen: “Nieder mit dem Kapitalismus” und “Wir wollen eure Kriege nicht.” In diesem Moment war ich leicht verdutzt, dass uns innerhalb kürzester Zeit der nächste Aktivist begegnet war. Ich klatschte ihm begeistert zu und rief ihm zudem einige lobende Worte entgegen. Er lächelte und bedankte sich lauthals.

Wir liefen weiter in Richtung Hauptmarkt, wo wir uns eine Kugel Eis gönnten. Als wir gerade in der Nähe der Fleischbrücke befanden, wurde unsere Aufmerksamkeit von lautem Geschrei angezogen. “ACHTUNG, ACHTUNG! Hier spricht die Polizei. Sie befinden sich auf Europäischen Hoheitsgebiet! Dies ist eine Warnung! Nehmen Sie unverzüglich Kurs in Richtung Afrika auf! ACHTUNG, ACHTUNG.”
Wir sahen uns verdutzt an und liefen auf die Brücke, von der die Worte hallten. Und siehe da! Mitten auf der Pegnitz fand das nächste Schauspiel statt. Ich konnte zwei Boote auf dem Wasser erkennen. Auf dem einen befanden sich schwarz gekleidete Personen, auf deren Rücken die Aufschrift “POLIZEI” zu lesen war. Auf dem anderen befanden sich, ich konnte es kaum fassen, Personen, die Flüchtlinge darstellten. Am Flüchtlingsboot waren Puppen befestigt – ich nehme an es waren Dummies -die zu Tode gekommene Flüchtlinge, oder aber sich ans Boot klammernde, um ihr Leben kämpfende Flüchtlinge repräsentieren sollten. Die Akteuere auf beiden Booten hatten Lautsprecher bei sich, die ihre Botschaften klar und deutlich den sichtlich betroffenen Zuschauern vermittelten. Zwischen den Booten wurden Wortgefechte ausgetragen. Immer wieder sprach das “Polizeiboot” Warnungen gegen das “Flüchtlingsboot” aus. Das “Flüchtlingsboot” konterte immer wieder mit Fakten über die Ausbeutung Afrikas durch die EU und die USA.

So lautete beispielsweise eine Botschaft:

NATO KRIEGE ZERSTÖREN LEBENSGRUNDLAGE VON MILLIONEN
Beispiel Libyen. Das Land war vor dem NATO-Krieg 2011 das reichste Land Afrikas mit einem damaligen Pro-Kopf-Einkommen von 12.000 Dollar pro Jahr. Bei einer Bevölkerung von 5,6 Mio. waren über eine Millionen Flüchtlinge aus den subsaharischen Gebieten Afrikas legal nach Libyen eingewandert. Die von der NATO an die Macht gebombten Islamisten begannen sofort mit rassistischen Pogromen gegen die Einwanderer. Heute bekämpfen sich dutzende Milizen und Warlords. Hunderttausende befinden sich auf der Flucht.

Beispiel Syrien. Der vom Westen angezettelte Krieg gegen den syrischen Präsidenten Assad hat mittlerweile laut UNO 220.000 Tote gefordert. Zunächst wurden islamistische Milizen im Ausland von NATO-Militärs ausgebildet, mit Waffen versorgt und nach Syrien eingeschleust. Heute, so wird behauptet, werden nur noch vorgeblich “gemäßigte Kämpfer” von NATO-Millitärs ausgebildet, mit Waffen versorgt und nach Syrien eingeschleust. Resultat: Über 9 Mio. Flüchtlinge.” (Quelle: “Spiegel dilB Nürnberg”)

Als aus dem “Flüchtlingsboot” die Worte: “KEIN MENSCH IST ILLEGAL” ertönten, erhielt das Schauspiel einen tosenden Applaus von den Zuschauern auf der Fleischbrücke. Wir waren begeistert von der Präzision und der Ausarbeitung der Szenerie. Gänsehaut machte sich breit und ich war gerührt, derartige Aktionen auf den Straßen meiner Heimatstadt zu erleben.

2015 entpuppt sich nun vollends als Jahr der Aktionen. Die Menschen wollen nicht mehr nur reden, sie handeln bewusst und auffällig. Guerilla-Aktionen werden strategisch geplant und gekonnt umgesetzt. Die Emotionen der Menschen auf den Straßen sollen geweckt werden,
was anhand der heutigen Beispiele fabelhaft gelingt. Wer es heute, im Jahr 2015, noch nötig hat Begriffe wie “Verschwörungstheoretiker” zu verwenden, macht sich nicht nur lächerlich. Er zeigt deutlich, dass er die Menschen, die er mit diesen Begriffen bewirft, absolut unterschätzt hat. Es ist eher ein verzweifelter Versuch etwas aufzuhalten, was sich nicht aufhalten lässt. Denn wer kann schon Liebe, Mitgefühl und einen gesunden Menschenverstand, mit derartigen Worten diffamieren? Richtig – Niemand!

Oft wurde ich in den letzten Monaten ungeduldig gefragt: “Na was macht dein Weltfrieden?” Meist waren es natürlich Menschen, die selbst kaum bis gar nicht bereit sind etwas zu verbessern. Sie ruhen sich auf den Aktionen anderer aus und rechtfertigen ihr Fernbleiben und ihre Selbstverleugnung mit billigen Ausreden und ausgelutschten Begriffen, die vor Jahrzehnten aus Verzweiflung erfunden wurden. Sie ersticken in der Angst, die ihnen seit ihrer Geburt strategisch antrainiert wurde. Oft war ich in den letzten Monaten ratlos. Oft habe ich mich gefragt, wann der große Aufschrei beginnen würde – wann die Menschen endlich aktiver werden würden. Natürlich umgibt mich überwiegend ein Bekanntenkreis, der genauso kritisch und konstruktiv denkt bzw. handelt wie ich es tue. Dennoch war es nicht immer einfach mit den Menschen, die in jeder Suppe ein Haar finden – und wenn sie sich ihre eigenen Haare dafür ausreißen müssen. Einen Bekannten habe ich einmal gefragt, welchen Wein er besser fände. Den kurz gereiften, schnell umgefüllten Trunk, oder aber den gutgereiften Edeltropfen. Selbstverständlich fiel die Wahl auf den gut gereiften Wein. “Siehst du” meinte ich “So ist das auch mit dem Frieden.” Ein guter, dauerhafter, für jeden bekömmlicher Frieden muss reifen, wie ein guter Wein. Es müssen genügend Trauben reifen, deren Blüten vorab von fleißigen Bienen bestäubt werden, damit im Herbst ausreichend gepresst werden kann. Zudem müssen passende Holzfässer gebaut werden und auch die dauerhafte Lagerung muss entsprechend angepasst sein. Kurzum – heute hatte ich das Gefühl, dass die fleißigen Bienen unserer Stadt, die über Monate auf den Straßen standen und Aufklärungsarbeit geleistet haben, erfolgreich waren. Bis zur Verköstigung des Weines werden noch einige Monde vergehen und trotzdem fühlt es sich schon jetzt fantastisch an. Wir wollen immerhin keine Revolution, sondern eine Evolution. Das ewige Hin und Her hat uns nie weiter gebracht. Es ist Zeit. Und immer mehr Menschen nutzen ihre Zeit konstruktiv, um sich für eine bessere Welt zu engagieren. Jeder zählt und jeder ist hierbei wichtig. Auch du kannst deinen Beitrag leisten. Glaub an dich!

Zum Tagesabschluss wurden wir übrigens in einem großen Elektrofachgeschäft nochmals überrascht. Mein Partner Frederic entdeckte dort nämlich einen Flyer mit dem Titel “Plastiktüten bewusst reduzieren.” Auch die Unterpunkte waren interessant. Diese lauteten “Daten und Fakten: Der Plastiktütenverbrauch in Deutschland”, “Belastung für die Umwelt: Umweltauswirkungen von Tüten” und “Gute Alternative: Mehrweg statt Einweg.” – Wusstet ihr, dass in Deutschland jährlich 6,1 Milliarden Plastiktüten verbraucht werden?

Wer sich nach über einem Jahr “Mahnwachen für den Frieden”, TTIP-Protesten, NATO-Berichten, Ukraine-Nachrichten, Flüchtlingskatastrophen, Terrorangriffen unter falscher Flagge (Charlie), NSA-Skandal und weiteren denkwürdigen Ereignissen, noch immer der Realität verweigert, der sollte schleunigst beginnen aufzuwachen. Und wer nicht die ganze Welt verändern will, sollte wenigstens an seine Familie, seine Freunde und seine Nachkommen denken.

Diesen Beitrag widme ich den unzähligen Flüchtlingen, die auf gezielte Weise im Mittelmeer ermordet werden. Laut offiziellen Schätzungen liegt die Zahl der Toten aktuell bei ca. 25.000 Ertrunkenen. Dabei handelt es sich jedoch nur um dokumentierte Todesfälle. Die Dunkelziffer wird beträchtlich höher eingeschätzt. Kommt es zu größeren Dramen mit vielen Toten, wie vor einigen Wochen, wird eventuell in unseren Leitmedien darüber berichtet. Dass unsere Bundesregierung absichtlich Menschen ertrinken lässt, um die Menschen in Afrika abzuschrecken, wird dabei jedoch nicht erwähnt bzw. bewusst verschwiegen. Wir sind 99,9 % Volk. Wir haben die Wahl – zwar nicht bei den Bundestagswahlen, aber bei der Wahl der Medien, die wir konsumieren. Ebenfalls bei der Wahl unserer Äußerungen, unserer Aktivitäten und unseres generellen Konsumverhaltens. Die Menschen, die ich heute als Zuschauer auf den Straßen erleben durfte, machten auf mich jedenfalls einen wachen Eindruck. Inzwischen kann man sich sogar an Supermarktkassen über Themen unterhalten, die noch vor wenigen Monaten als o.g. Theorien bezeichnet wurden. Leider ist nämlich aus den meisten Theorien bitterer Ernst geworden – siehe die Ukrainekrise, die heute in einen Krieg ausgeartet ist, der minimum die komplette eurasische Platte bedroht.

Ich wünsche uns allen eine friedliche Zeit und gelungene Aktionen zur Friedensförderung.

Madeleine Munique