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Apple, wieso brichst du mein Herz

Oh Apple, was tust du mir nur an (oder: warum tust du mir das an?). Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie schwer es mir fällt, diese Zeilen in mein 2011er MacBook Pro zu tippen. Ich liebe es, wirklich, doch meine emotionale Bindung dem amerikanischen Konzern gegenüber scheint von Jahr zu Jahr zu schwinden. Nicht etwa, weil ich mich weiterentwickle, sondern vielmehr weil Apple es schafft mich mal um mal zu enttäuschen.

Es scheint fast, als habe Apple vergessen, worum es eigentlich ging: ein Ökosystem, das perfekt ineinander greift. Eine Vision einer Umgebung, in der jedes Puzzlestück perfekt in das andere passt und sich alles zu einem großen Ganzen ergänzt. Doch nun scheint die einstige Idee Stück für Stück zu zerfallen und der einstige Ideengeber einer ganzen Industrie zu einem Zombie zu verkommen, der von der Restenergie des Gründers und Urvaters des iPhones, Steve Jobs, zehrt.

Ich weiß, ich habe schon häufiger über Apples zweifelhafte Entscheidungen geschrieben und mich beschwert und meinen Unmut Luft gemacht. Doch dieses eine mal ist es anders. Ich spüre eine Enttäuschung, die ich zuvor nicht kannte. Ich bin traurig über die Art und Weise, wie ich über mein einstiges Lieblingsgerät fühle.

Es sind nicht (nur) die großen Neuerungen und Gerätevorsellungen, die meinen Erwartungen nicht gerecht werden (hierzu komme ich nochmal), sondern viel mehr die vielen kleinen Dinge, die mir täglich einen Stich ins Herz versetzen. Es ist der fehlende 3,5-Klinken-Stecker, den ich jeden Morgen schmerzlich vermisse wenn ich mein Aux-Kabel an den Frankenstein eines Adapters anstecke, die Software, die an so vielen Ecken und Kanten unreif wirkt und auch mein neu erworbenes iPhone 7, das sich irgendwie langsam in der Handhabung anfühlt und eines so gar nicht kann: Telefonieren. Genau hier versagt das neue TELEFON aus dem Hause Cupertino auf ganzer Linie. Regelmäßige Verbidungsabbrüche, schlechte Gesprächsqualität, Systemfehler und mittelmäßiger Empfang sind nur einige der Probleme die hier entstehen. Ich dachte zunächst, dass es sich bei meinem Gerät um einen Defekt handelt, bis Freunde, Familie und Bekannte von identischen Problemen berichteten.

Kinderkrankheiten und andere Probleme

Kurz und knapp, das iPhone 7 konnte mich, als erstes Apple-Gerät (oder Apple-Smartphone), nicht überzeugen. Ich werde jetzt auch gar nicht so weit ausholen, all die kleinen Dinge aufzuzählen, die mich wirklich störten (unter anderem Akkulaufzeiten, Tonqualität des Lightning-Ports, Softwareprobleme, um nur einige zu nennen). Es sind eben diese Kleinigkeiten, die einem den täglichen Gebrauch des Gerätes enorm erschweren und das Konzept irgenwie “unrund” erscheinen lassen.

Oh iPhone, jahrelang warst du mein treuer Begleiter und nun scheitere ich schon daran, meine Kopfhörer an dir, sowie deine Kopfhörer in mein geliebtes MacBook Pro anzuschließen. Oh iPhone, was hat man aus dir gemacht? Doch nicht nur die begehrte i-Serien (iPod, iPad, iPhone), sondern auch die Macs werden mehr und mehr zu einem skurrilen Konstrukt im Schatten seiner Hochzeit. Ein Pro-Laptop, mit nur 2 USB-C-Anschlüssen, von welchen einer schon für das Laden des Gerätes drauf geht und der andere im Zweifel für eine Externe Tastatur. Immerhin gibt es aber einen Kopfhörer-Anschluss, an dem ich meine neu erworbenen iPhone 7 Kopfhörer NICHT anschließen kann, so wie es bei einem vernünftigem Ökosystem sein sollte, NICHT.

Das halbgare Lightning-Konzept

Es ist mir ein Rätsel, wieso man, nach all dem Hype um den “neuen” Apple Lightning-Port nicht auch das MacBook oder MacBook Pro mit dieser “Technologie” oder dessen Anschlüssen ausstattet. Simplicity, ein Kabel für alle Apple-Geräte, war das nicht eines der Ideale? Es ist OK, dass die Apple Watch ( hier aufgrund der Größe und Form eine Ausnahme darstellt, aber mal ernsthaft Apple: 2 USB-C und ein 3,5-Klinkenstecker? Das ist alles, was wir als treue Pro-User von euch in der 13-Zoll Variante vor den Latz bekommen?

Ich für meinen Teil werde diese Generation dankend aussetzen und einfach darauf hoffen, dass mein eingangs erwähntes 2011er MacBook Pro die nächsten (hoffentlich nicht wieder) 5 Jahre übersteht. Nur ungern würde ich mich von meiner einstigen Lieblingsmarke wenden, denn tief im Inneren gehört meine Technikliebe Apple und es ist weniger der Zorn, der mich diese Zeilen schreiben lässt, als vielmehr die eigene Wehmut und Trauer zu sehen, was die Cupertiner mit meiner Liebe machen. Jeder von uns hat in seiner Lebzeit mal eine schlechte Phase, in der er fragwürdige Entscheidung trifft. Es bleibt einfach zu hoffen, das Apple zu seiner einstigen Stärke und dem Spirit zurückfindet.