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Aufwachen: Alles Kaffee oder was?

Montag Morgen, 6 Uhr. Der Kopf kann noch keinen klaren Gedanken fassen und wir haben nur ein einziges Ziel: Die Kaffeemaschine in der Küche. Doch wie gesund ist diese morgendliche Routine für uns eigentlich?

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Gehört ihr, wie ich zu den Menschen, die sich am Abend die Maschine schon so einstellen, dass man früh nur noch auf ein Köpfchen drücken muss und schon ist der Kaffee fertig? Sobald der Kaffeeduft den Raum erfüllt, haben war das Gefühl wach zu werden. Schon der Geruch der Kaffeebohne wirkt auf unsere Sinne wie das Versprechen: alles wird gut!

Alleine die Zubereitung des Getränks ist eine Glaubensfrage. Es gibt  die achteckige Espresso-Schraubkanne aus Aluminium, den üblichen Filterkaffee aus der Kaffeemaschine, Instant-Coffee oder neuartige Pad- und Kapslmaschinen, wie etwa Senseo oder Nespresso. Ob nun Filterkaffee oder Verfechter der Stempel Kanne: Wie jeder von uns seinen Kaffee zubereitet ist und bleibt Geschmacksache. Jedoch sind sich alle in einem einig: Kaffee muss sein. Mit durchschnittlich 162 Litern getrunkenem Kaffee hat er sogar das Nationalgetränk Bier längst abhängt. Das sind auf Tassen gerechnet rund 1000 getrunkene Tassen pro Bürger.

Mythen um den Kaffee

Um das heiße, braune Getränk ranken sich viele Mythen und Geschichten. So unterschiedlich diese sind, so stark schwankt auch deren Wahheitsgehalt. So stimmt es zum Beispiel das Kaffee gelbe Zähne macht. Die Oberfläche der Zähne weist mikroskopisch kleine Rauigkeiten in der Struktur auf. In diesen lagern sich alle möglichen Pigmente aus Nahrungsmitteln ein, so auch der natürliche Farbstoff aus Kaffee. Genauso wahr ist es das uns Kaffee nervös macht. Das Koffein regt den Sympathikus an, der Teil unseres vegetativen Nervensystems ist. Das vegetative Nervensystem, das beispielsweise für lebenswichtige Funktionen wie Atmung und Verdauung zuständig ist, lässt sich nicht bewust steuern. Ein aktiver Sympathikus versetzt den Körper in erhöhte Leistungsbereitschaft: Durch die Anregung werden vermehrt Stresshormone gebildet und ausgeschüttet. Deswegen kann Kaffee vor allem in hohen Dosen aufreizen und nervös machen.

Einer der größten Mythen ist das süchtigmachen des koffeinhaltigen Getränks. Hier kann man beruhigt entwarnung geben. Zwar gehört der Kaffee am Morgen für viele zum Frühstück wie das frische Brötchen. Was hier aber allenfalls Eintritt ist der Gewöhnungseffekt, jedoch keine Sucht im eigentlichen Sinne. Jedoch, so haben Forscher in Studien herausgefunden, erleben manche Menschen beim Absetzen von Kaffee vorübergehend Symptome, die einem Entzug gleichen. Dazu zählen unter anderem Kopfschmerzen, Müdigkeit, niedergeschlagene Stimmung, zittrige Hände und Blutdruckschwankungen.

Das Kaffee den Schlaf stört, stimmt zumindest teilweise. Koffein wirkt anregend auf unseren Körper. Er verdrängt den körpereigenen Botenstoff Adenosin, der dafür sorgt, dass wir müde werden. Raubt uns darum ein Kaffee am späten Nachmittag oder Abend den erholsamen Schlaf? Nicht unbedingt. Nicht bei jedem Mensch ist dieser Effekt nachweisbar.  Die aufputschende Wirkung tritt nach 15 bis 30 Minuten auf und kann über mehrere Stunden anhalten. Wie schnell das Koffein im Körper abgebaut wird ist von Mensch zu Mensch Unterschiedlich. Warum das allerdings so ist, haben die Forscher noch nicht herausgefunden.

Geschichte des Kaffees

Anfangs glich Kaffee mehr dem Tee, wie wir ihn heute trinken: Die Blätter und getrockneten Kirschen wurden mit heißem Wasser aufgegossen und als heißgtränk serviert. Als Kaffee später durch die arabische Welt ins osmanischen Reich und nach Istanbul gelangte, entsprach die Zubereitung bereits etwas  stärker der heutigen Form: Die rohen, trockenen Samen (denn, streng genommen sind es keine Bohnen) wurden geröstet, fein gemahlen und in Wasser mehrfach aufgekocht. Die ersten Kaffeehäuser öffneten in Istanbul im 16. Jahrhundert. Im 17. Jahrhundert gab es bereits Kaffeehäuser in Venedig und London, Oxford, Wien und schließlich auch in Paris. Das erste deutsche Kaffeehaus öffnete 1673 in Bremen seine Pforten; Berlin folgte erst im Jahr 1721.

Zu dieser Zeit galt der Kaffee allerdings noch als Nischenprodukt und absolutes Luxusgut. Wer die kostbaren Bohnen kaufen wollte, musste damals noch direkt zum Händler oder zum Apotheker.  Die geringe Nachfrage lag damals wohl am bitteren Geschmack des Getränks, den der europäsche Gaumen nicht gewohnt war. Das Kaffee immer beliebter wurde, lag wohl an der Gesundheitsdebatte, die er damals entfachte. Er fördere die Konzentration, helfe gegen Niedergeschlagenheit und sei ein gutes Brechmittel. Somit war der Vormarsch des Kaffees nicht mehr aufzuhalten.

Kaffee heute

Heute ist der Kaffee aus unserem Leben nicht mehr Wegzudenken und gehört zweifelsohne zu den beliebtesten Genussmitteln weltweit. Wir trinken ihm um wach zu werden, beim Kennenlernen neuer Menschen und wenn Besuch kommt bieten wir sofort eine Tasse an. Mittlerweile gibt es, wie eingangs erwähnt viele unterschieliche Formen des Genussmittels. Er wurde neben dem Wachmacher schlechthin zu einem Produkt des Lifestyles und Statussymbol. Der Genuss des Kaffees in der Öffentlichkeit gleicht einem Statement: “Seht her, ich war bei ‘Starbucks’ und gehöre dazu”. Er steht als Zeichen einer jungen, hippen Generatin, die die Welt verändern möchte. Eine Generation, die sich zu größerem berufen fühlt und Kaffee als ihren Treibstoff sieht.

Egal wie und wo man ihn genießt: Kaffee gehört zu kleinen Freuden des Lebens und wenn wir nicht wissen wie wir jemanden kennenlernen sollen fragen wir wohl fast alle: “Na lust auf nen Kaffee?”. Er ist der kleine Helfer am Morgen, der uns in und auch durch den Tag führt, auch wenn er die einen oder anderen Risiken mit sich bringt. Wir deutschen, und gerade wir Blogger lieben Kaffee und wollen auch nie wieder auf ihn verzichten müssen. Zur Not genießen wir ihn auch in Form von Blättern und Beeren 😉