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Das Ichbewusstsein: Gibt es Mich wirklich?

Wir alle fragen uns hin und wieder mal nach dem Sinn des Lebens. Sind wir echt? Sind wir vielleicht nur ein Experiment oder gar eine Art Simulation? Spätestens seit dem Hollywood-Blockbuster Matrix steht die Frage im Raum, ob ein derartiges Szenario möglich ist. Wollen wir uns doch mal auf ein kleines Gedankenexperiment einlassen … 

Ich bin echt, sagt mein Bewusstsein

Wir Menschen halten uns ja nun oft für die Krönung der Schöpfung. Und tatsächlich sagt man uns nach, eine der wenigen Spezies mit einem ausgeprägtem Bewusstsein zu sein. Doch was genau bedeutet das für uns als Mensch? Ein Hund, beispielsweise, weiss laut Wissenschaftlern nicht, dass er ein Hund ist. Vielmehr sieht er sich als angehöriger der Rasse, der er beiwohnt. Ähnlich soll es sich mit Katzen und anderen Haustieren verhalten. Anders bei uns Menschen: wir kennen unsere Spezies und unseren Platz im Universum – zumindest glauben wir dies. Doch was, wenn unser Bewusstsein gar nicht das ist, für was wir es halten und es uns nur vorgibt das zu sein, was wir sind?

Im ersten Moment klingt das alles wenig klar und verwirrend. Denkt man aber genauer darüber nach scheint der Gedanke gar nicht so abwegig und skurril. Wer sagt denn, dass das, was wir wahrnehmen auch tatsächlich die Realität ist? Eben, unser Bewusstsein. Somit ist es durchaus denkbar, das meine Realität eine völlig andere darstellt als die meiner Freunde, was die eine oder andere Meinungsverschiedenheit erklären dürfte.

Ich träume, also bin ich?

Eine andere Perspektive ist die des träumenden. Auch nach jahrhundertelanger Forschung ist nicht wirklich klar, weshalb der Mensch träumt. Die Tatsache, dass sich das im Traum erfahrene für den Träumenden so echt anfühlt unterstreicht jedoch die These, das unser Bewusstsein uns gerne auch mal einen Streich spielt. Verschiedenste Psychedelika setzen genau hier an: sie hebeln das Bewusstsein aus, oder spiegeln diesem eine andere, alternative Realität wieder – wie LSD zum Beispiel. Viele Konsumenten der bewusstseinsverändernden Droge behaupten gar, das wir hinter einer Art Milchglas leben und sie erst auf Ihrem LSD-Trip die wahre Realität erfahren durften, diese ungleich intensiver und tiefer ist, als wir Mensch je begreifen könnten.

Vielleicht ist genau das der Grund für unser Bewusstsein. Vielleicht sorgt es dafür, dass wir als Menschen eine Art gefilterte Realität erleben, wohl wissend, dass uns das wahre Ausmaß vermutlich direkt in den Wahnsinn treiben würde. Stellt sich nur noch die Frage, wenn die Realität die wir erleben, nicht die echte ist, sind WIR es denn dann?

Sind wir Echt?

Hier gibt es tausende Theorien darüber, was genau das menschliche “Ich-Bewusstsein” ist, von skurril bis durchaus nachvollziehbar. Doch wie der Name schon sagt, geht es hier um das ICH, das Individuum an sich. Unser Bewusstsein sagt also nicht wirklich was über unsere Mitmenschen aus, außer das sie Existieren – jedenfalls theoretisch.  Denn schließlich halten wir unsere Kumpanen im Traum – zumindest über die Dauer des Träumens – ebenfalls für real. Es ist also gut möglich, dass wir in einer Art erfundenen Realität leben, die nur für uns gilt. Alle Menschen, Erlebnisse und Dinge, die wir sehen könnten also durchaus unserer Phantasie entsprungen sein. So kommen wir also endlich zur Frage: “Wenn unsere Realität nicht echt ist, sind wir es dann?”

Nun, geht man nach dem Motto “Ich denke, also bin ich” kann man das mit einem klaren “Ja” beantworten. Seine eigene Existenz an einem Ichbewusstsein aus zu machen würde automatisch den Rückschluss haben, dass alles was kein tieferes Bewusstsein hat, automatisch nicht existent wäre. Dies würde bedeuten, das jeder Hund, Katze, Maus ein reines Gebilde der Fantasie sind und nie je eine eigene Perspektive besaßen. Eine der traurigsten und einsamsten Vorstellungen über die ich je schrieb. Es würde auch bedeuten, dass Leben nur dann wirklich möglich ist, wenn ein Bewusstsein vorhanden sei. Somit wäre die gesamte Pflanzenwelt, ein Groß der Meeresbewohner und nahezu jedes Lebewesen nicht mehr als solches zu deklarieren. Es gäbe nur noch das Ich – im besten Falle noch meine Mitmenschen, falls diese tatsächlich existieren sollten.

Der Mensch, die Simulation

Ich denke ich kann guten Gewissens sagen, dass wir ALLE den Film Matrix gesehen, oder zumindest davon gehört haben. Der Mensch, oder die menschliche Zivilisation als Schauplatz einer großangelegten Simulation. Viele Forscher sind sich einig, das dies theoretisch gesehen möglich ist. Nicht genau so, wie man es aus dem Blockbuster-Streifen kennt, sondern vielmehr wie eine Art künstliche Intelligenz, die es geschafft hat, ein Bewusstsein zu entwickeln. Quantum-Computing soll es möglich machen. Auch wir Menschen befassen uns seit Jahrzehnten mit künstlicher Intelligenz. Deren Weiterentwicklung stößt immer wieder an die Grenzen der aktuellen Technologie. Die Rechenleistung der Computer reicht meist nicht aus, um alle Faktoren, Einflüsse und Geschehnisse korrekt zu berechnen.

Geht man nun von einer Hochentwickelten und höheren Lebensform als die unsere aus, ist durchaus denkbar, dass der Durchbruch in der Computertechnologie bereits stattfand. In diesem Zuge ist es durchaus im Bereich des Möglichen, dass wir, die Menschheit eine Art zufallsgeneriertes Theaterstück auf dem Bildschirm eines Anderen sind. Wir halten uns selbst für real und haben daher keinerlei Zweifel an der Existenz unserer Welt. Der Film “The 13th Floor” von Roland Emmerich liefert hier einen interessanten Denkansatz. Solange sich also nicht beweisen Liese, dass wir Teil eines Computerprogramms sind, ist dies für uns als Mensch auch nicht denkbar, denn wir, mit unserem Ichbewusstsein, sind ja real. Wie könnte man das denn simulieren?

Dem hinzu kommt natürlich die Tatsachen, das die Hirnforschung in unserem unbewussten Handeln einen Beweis dafür sieht, dass der Mensch tatsächlich keinen freien Willen besäße. Er agiere eher als eine Art “biologische Maschine”, die nach einem festen Regelwerk und konstanter “Wenn-Dann-Abfragen” arbeite. “Wenn ich nicht esse, dann verhungere ich” – um nur ein kleines Beispiel zu nennen. Es gleicht einer komplexen Programmierung des menschlichen Verstandes in allen Facetten des Lebens. Und existiert mal keine Regel für eine gewisse Situation, versucht das menschliche Gehirn mit Neuberechnungen und alternativen Wegen eine Lösung für ein Problem zu finden oder verweigert im Zweifel den gar völlig den Dienst. Im Prinzip genau so, wie es ein “gutes” Computerprogramm eben auch tun würde.

Doch sind wir mal ehrlich, reichen all diese Behauptungen wirklich aus, um uns davon zu überzeugen kein Teil einer Realität zu sein? Denn wer schreibt schon so derart komplizierte Handlungsabläufe wie die menschliche Gefühlswelt oder wer kann sich in seiner Fantasie etwas derart komplexes ausdenken wie die Liebe?