Kann ich mit meinem Hobby als Freelancer reich werden?
Was bietet schon mehr Erfüllung, als sich Tag für Tag mit dem geliebten Hobby zu beschäftigen und damit seinen eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten? Mit Aufkommen des digitalen Zeitalters gab es nie bessere Chancen, diesen Traum zu verwirklichen – manch ein Freelancer hat sogar direkt ins Schwarze getroffen und bringt heute mehr Geld mit nach Hause, als er bislang zu träumen wagte. Aber ganz ehrlich: Wie stehen die Chancen auf den ganz großen Wurf?
Musste sich ein Autor vor nicht allzu langer Zeit noch mühsam einen Verlag suchen, kann heute jeder, der sich dazu berufen fühlt, per Selfpublishing Bücher und eBooks herausbringen. Schriftsteller gibt es in unserem Land mehr als genug, wie sich an den endlos langen Listen in Amazons Bookstore erkennen lässt. Die meisten Selbstverleger tummeln sich mit ihren Werken jedoch in den hintersten Rängen der Verkaufscharts, die längst die Millionenmarke geknackt haben. In den USA soll bereits beinahe jedes zweite Buch ein Selbstpublisher-Produkt sein, Deutschland befindet sich auf einem ganz ähnlichen Weg. Einer der ganz großen Namen dieser anhaltend wachsenden Szene lautet E.L. James, die Autorin des erotischen Kassenschlagers »Fifty Shades of Grey«. Zu Anfang handelte sich bei den Texten um reine Fan-Fiction, die sich an der berühmten Twilight-Serie orientierte. Im Forum von fanfiction.net kamen die Geschichten aufgrund der umstrittenen Inhalte allerdings nicht durchgehend gut an, die Autorin zog sich deshalb auf ihre eigene Webseite zurück, bis sie von einem australischen Indie-Verlag entdeckt und anschließend durch die Verlagsgruppe Random House ganz groß herausgebracht wurde. Der Rest dieser Erfolgsgeschichte ist bekannt.
In Deutschland kristallisierte sich Emily Bold als Bestsellerautorin im Eigenverlag heraus, die ehemalige Chemielaborantin hat inzwischen 20 Romane erfolgreich veröffentlicht. Verlage wollten ihre Werke zunächst nicht drucken, da der Markt für historische Romanzen bereits durch amerikanische Autoren reichlich ausgelastet schien. Offensichtlich irrten sie sich, denn Bolds Bücher laufen erstaunlich gut und inzwischen melden sich die Verlage sogar freiwillig bei ihr. Allerdings lässt sich auch ganz klar sagen, dass auf eine Emily Bold sicher 1.000 oder mehr erfolglose Autoren kommen, die keinen grünen Zweig in diesem Geschäft erreichen. Hier zählt nicht nur das massentaugliche Produkt, das zwar dem Mainstream entspricht, aber dennoch interessante Alleinstellungsmerkmale aufweist, sondern auch eine perfekte Covergestaltung und exzellentes Marketing. In der großen Masse schwimmt kaum noch ein Buch von selbst ganz nach oben auf die Bestsellerliste!
Leidenschaftliche Kartenspieler haben noch immer etwas Anrüchiges an sich, doch auch mit diesem Hobby lässt sich durchaus viel Geld verdienen. Wichtig hierbei ist, nicht auf das Glück allein zu setzen, sondern tragfähige Strategien zu entwickeln, Disziplin und Durchhaltevermögen zu beweisen und, nicht zuletzt, das Risiko zwar zu minimieren, aber auch nicht allzu zurückhaltend zu agieren. Das klingt nach einer ziemlichen Herausforderung, aber die folgenden Talente haben es trotzdem geschafft, dauerhaft sprudelnde Geldquellen anzuzapfen: Philipp »Phil« Ivey gehört ganz gewiss dazu. Zehn Bracelets für gewonnene wichtige Preispools bracht er bereits von der World Series of Poker (WSOP) mit nach Hause, mit 32 Jahren nahm er den 5. Rang der Bracelet-Gewinnnerliste ein. Heute zeigt sich Ivey hauptsächlich bei Cash Games und weniger auf Turnieren, er arbeitete vor seiner Pokerkarriere bei einer Telemarketing-Firma und zockte dort bereits gegen seine Kollegen.
Auch Daniel Negreanu und Erik Seidel gehören zu den großen Namen der Pokerwelt. Der extrem besonnene Spieler Seidel arbeitete früher als Börsenmakler und betätigte sich nebenbei erfolgreich als Backgammon-Spezialist, bevor er seine schlussendliche Leidenschaft, das Pokern, entdeckte. Doch auch auf diesem Gebiet gilt, dass zahlreiche Kartenspielfreunde unterwegs auf der Strecke bleiben und nur die Hartnäckigsten zu dauerhaftem Erfolg gelangen. Motivierend dürfte der Gedanke wirken, dass auch ein Phil Ivey oder Daniel Negreanu einmal ganz klein angefangen haben und noch keine Ahnung davon hatten, dass sie sich bereits, ganz im Kleinen, auf der Erfolgspur befanden.
Diese Beispiele bieten natürlich nur einen begrenzten Blick auf die unendlichen Möglichkeiten, das Hobby zum Beruf zu machen – und vielleicht das große Geld damit zu verdienen. Doch die wichtigsten Schlüsse konnten wir bereits aus diesen Erfolgsgeschichten ziehen, nur eines noch zum Schluss: Wer es nie ausprobiert, wird zwar nicht verlieren, aber auch auf keinen Fall seinen Traum erfüllen!