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Longlife Boards: So schön ist Straßensurfen made in Germany

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Wie lange gibt es longlifeboards.de schon?
Seit 6 Jahren.

Wie kamst du auf die Idee?
Nach einem sehr schönen Winter, mit vielen wunderbaren Snowboardtouren, hab ich mir im Frühjahr ein Longboard gekauft. Das fahren hat mich sofort begeistert. Für meine Kinder und ein paar Bekannte habe ich dann selbst angefangen welche zu bauen.

Was unterscheidet deine Boards von herkömmlichen?
Ich habe keine übertriebenen oder phantastischen Formen. Ich liebe die klare, zweckmäßige Linie. Auch das Concave der Boards ist nicht übertrieben – ideal zum Cruisen oder Carven. Die Drop Through Boards sind, mit ihrem Flex und dem tiefen Schwerpunkt ideal für Einsteiger, aber auch für fortgeschrittene Boarder geeignet. Für den Kern der Standard-, sowie Custom-Boards verwende ich das heimische Holz Ahorn, in Oberfranken geschlagen. Zusätzlich verbaue ich bei den Custom Baords  „Stable-Core“. Das ist ein Spezialgewebe, welches die Verwindungssteifigkeit erhöht.

Üblicherweise werden Kanadisches Ahorn und Bambus verbaut, du nimmst laut unserer Recherche Birke: Wieso?
Birke verwende ich schon länger nicht mehr, da sich das Holz nicht bewährt hat. Ich verbaue stattdessen Ahorn. Das Deutsche Ahorn steht dem Kanadischen in nichts nach. Theoretisch hat das Kanadische eine geringere Dichte, das ist aber sehr Standortabhängig. Bambus verwende ich nicht, es Flext anders und ich will ein heimisches Holz einsetzen.

Sind deine Boards eher Anfängerboards oder für fortgeschrittene Fahrer
Sowohl als auch. Wie gesagt, der Anfänger tut sich mit einem Drop-Through etwas leichter, da es nicht so hoch ist und er beim Puschen nicht so sehr in die Knie gehen muss.

Wie lange dauert es eines dieser Longboards anzufertigen?
Ein Standard Board ca. 3-4 Stunden, ein Custom Board mit Carbon/Fieberglas und Deckfurnieren oder mit Bedruckung (Design ist vorbereitet) dauert von 6-10 Stunden, je nach Aufwand. Trockenzeiten vom Verleimen und Lackieren nicht mit eingerechnet.

Werden in Zukunft mehrere Modelle hinzukommen oder bleibt es bei den 3 Basics?
Momentan bin ich dabei einen Allrounder, Top-Mount mit Tail und Nose zu bauen. Den ersten Prototypen gibt es schon, Tail und Nose müssen noch verändert werden. Es kann noch ein paar Wochen dauern, bis es was zu sehen gibt.

Eignen sich deine Boards auch zum Einsatz am Strand, bzw. wie resistent sind Longboards gegen Sand und Feuchtigkeit?
Die Boards sind mit einem sehr schlagfesten und flexiblem Lack versiegelt. Die hochwertigen Lager (keine Chinaware) sind geschlossen und gefettet. Sand und Feuchtigkeit ist hier kein Problem.

Wie genau stellt man ein Longboard her?
Unsere Boards bestehen aus 7-8 Lagen Ahorn-Dickfurnier. Je nach Bestellung kommen noch Lagen aus Carbon, Fieberglas oder Deckfurnier dazu. Die einzelnen Lagen werden mit Kleber bestrichen und kommen dann in eine Pressform. In dieser härtet der Kleber aus und das Deck bleibt in Form. Danach wird die äussere Form (Shape) ausgesägt, Löcher für die Achsen, Design und Lack drauf, fertig.

Fährst du selbst auch Longboard?
Ja, seit ca 7 Jahren.

Wenn ja, welchen Style fährst du? ( Cruise, Downhill, Stunt oder Dance? )
Cruising und ein wenig Dancing.

Wir haben auf Facebook gesehen, das du ein passionierter Bogenschütze bist. Stellst du deine Bögen nach ähnlichem Verfahren auch selbst her?
Das Longboardbauen hat, von den Arbeitsschritten her, große Ähnlichkeiten mit dem Bogenbau. Mein Wissen und die Erfahrung, die ich im Bogenbau habe, konnte ich da gut einsetzen. Eine Entwicklungsphase hat es da nicht gegeben. Das erste Board fährt immer noch. Auch die Erfahrung mit Carbon und Fieberglas kann ich da gut einsetzen.

Übst du neben dem Longboardverkauf einen „normalen“ Beruf aus, wenn ja, was genau tust du außerdem?
Neben dem Longboardbau habe ich auch noch eine kleine Firma, die 3d-Ziele für den Bogensport herstellt. Zudem berate ich eine namhafte Firma, was den Bogenbau und die Bogenentwicklung angeht.

Gibt es deine Customs auch in Lokalen Ladengeschäften zu kaufen?
Bisher sind die Boards nur über unseren Internetshop oder natürlich auch über email oder ein persönliches Gespräch erhältlich. Die Herstellung bzw. der Verkauf der Customboards ist sehr beratungsintensiv. Ich bin aber mit ein paar Läden in Coburg in Verhandlung, die meine Boards mit ausstellen und Verkaufen wollen. Näheres kann ich derzeit nicht dazu sagen.

Betreibst du aktiv Werbung oder vermarkest du deine Longboards überregional?
Werbung über FB oder 40inch (Longboardmagazin)

Wo siehst du longlifeboard.de in 5 Jahren, wo ist das Ziel?
Der Allrounder ist bald fertig, danach kommt ein Dancer und was kurzes für Slalom. Im Serienbereich habe ich keine Angst vor großen Stückzahlen, allerdings soll es im Rahmen bleiben. Made in Germany ist eben nicht „billig“. Auch beim angebotenem Zubehör achten wir darauf das die Sachen in Deutschland, oder wenigstens Europa hergestellt werden. In 5 Jahren soll jeder in der Scene die Marke Longlifeboards kennen und mit Qualität und Nachhaltigkeit assoziieren.

Du hast kürzlich ein Board verlost. Machst du solche Aktionen öfters und wirst du bald wieder eins verlosen?
Bei den Longboard-Veranstalltungen versuche ich natürlich immer dabei zu sein, mit Werbung, Ausstellung und Testbaords. Für eine Tombola, Verlosungen oder ein Gewinnspiel gibt es immer was von Longlifeboards.

Danke Christoph für das Tolle Interview!