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Die Rituale der Profisportler

Professioneller Sport basiert zwar im Großteil auf Statistiken und Fakten – wer ist der Schnellste, wer ist der Stärkste, wer hat die beste Technik – dennoch gehört auch ein übernatürlicher Teil dazu, der aus dem Sport nicht wegzudenken ist: Der Aberglaube. Vor dem großen Spiel, einem wichtigen Turnier oder einem anspruchsvollen Wettkampf kommen die Eigenheiten der professionellen Sportler zum Vorschein. Sei es eine bestimmte Mahlzeit, eine gewisse Handlung oder ein Maskottchen, fast jeder unserer Profiathleten hat vor einem Turnier ein Ritual, das ihm im Spiel Glück bringen und zu Erfolg verhelfen soll. Wir haben uns einige Sportler und ihre kuriosen Rituale angesehen.

Michael Jordan und seine Glückshose

Er war der Basketballstar der 1990er Jahre und holte sich sechsmal den Weltmeistertitel nach Hause. Michael Jordan dominierte das Basketballfeld und ging in die Geschichte des Sports ein. Ob ihm wohl sein Aberglaube dazu verholfen hat? Er trug seine Glücksshorts, die er noch immer von der University of North Carolina hatte, bei jedem Spiel unter seiner Bulls-Uniform. Seine Teamshorts waren etwas länger als gewöhnlich, um sein Collegeoutfit zu überdecken. Er soll damit sogar die Mode des Basketballs verändert haben.

“Rafael Nadal Champion Australian Open 20” (CC BY 2.0) by Brett Marlow Melbourne Australia

 

Rafael Nadal ordnet die Welt

Der spanische Tennisspieler Rafael Nadal ist für seine vielen Ticks berühmt. Bei ihm muss vor einem Spiel alles seine Ordnung und Routine haben, damit er mit einem sicheren Gefühl in den Wettkampf starten kann. Er selbst behauptet, seine Rituale würden ihm dabei helfen, seine Umwelt so zu ordnen, wie er gerne seinen Kopf sortieren würde, um sich voll auf Tennis konzentrieren zu können. So springt er beispielsweise immer beim Münzwurf, er legt seinen Ausweis mit dem Gesicht nach oben auf die Bank und überschreitet die Linie stets mit dem rechten Fuß als erstes. Mit diesen kleinen Ritualen und Verhaltensweisen geht er mit einem besseren Gefühl ins Turnier. Ob ihm dieser Aberglaube dazu verholfen haben, es auf Platz zwei der Weltrangliste zu schaffen?

Les Miles isst ein Stück Spielfeld

Der ehemalige Footballspieler und aktuelle Football-Coach der University of Kansas möchte Teil des Spielfelds sein, um den Verlauf des Spiels in seinem Kopf positiv zu beeinflussen. Er hat sich aus diesem Grund ein außergewöhnliches Ritual angeeignet: Er reißt vor Beginn des Spiels ein Büschel Gras aus dem Boden aus und steckt es sich in den Mund. Auf diese Weise fühlt er sich mit dem Spielfeld verbunden und er kann gut gestimmt ins Spiel starten. Den Spitznamen „The Hat“ (Der Hut) hat er zudem seinem weißen Hut zu verdanken, den er zu jedem Spiel trägt.

Tiger Woods setzt auf Rot

Der legendäre amerikanische Golfspieler Tiger Woods gehört zu den besten Sportlern aller Zeiten. Während seiner beeindruckenden Karriere bereits als Juniorspieler stellte er für sich fest: Rot ist seine Glücksfarbe. Seither zieht Woods am Finalsonntag immer ein rotes Shirt an. Seine Mutter soll ihm zu diesem Ritual verholfen haben. Sie hatte ihm gesagt, dass Rot die Farbe der Energie für Menschen mit dem Sternzeichen Steinbock sei. Für Woods scheint das zu stimmen. Rote Kleidung anzuziehen, ist tatsächlich ein sehr beliebtes Ritual unter Casinospielern, die diese als Glücksbringer tragen, wenn sie Roulette, Blackjack und Co. spielen. Es ist bekannt, dass Woods als High-Roller gerne in den Casinos dieser Welt unterwegs ist. Besonders gerne spielt er eines der populärsten Spiele, Blackjack, das zwar auf einfachen Regeln basiert – möglichst nah mit seinen Karten an 21 heranzukommen, ohne sie zu überschreiten – aber durch komplexe Spielstrategien besonders spannend wird. Ob Woods hier wohl dennoch auch Rot trägt, um mit einem sichereren Gefühl ins Spiel zu gehen?

“CINvCHI_2017-06-28_-_Bastian_Schweinsteiger_(40489233224)_(cropped)” by Hayden Schiff (CC BY 2.0)

Bastian Schweinsteiger trägt feuchte Socken

Der deutsche Fußballstar Bastian Schweinsteiger hat ebenfalls seine Rituale, die ihm beim Spiel zu Erfolg verhelfen sollen. So verriet er, dass er vor dem Spiel stets seine Socken etwas anfeuchten würde, um beim Spiel ein besseres Ballgefühl zu haben. Auch beim Aussteigen aus dem Bus und beim Einlaufen hat er sein Ritual: Er tritt stets als letzter aus dem Bus und als letzter aufs Feld. Indem er diese Ordnung und Rituale einhält, fühlt er sich für das Spiel bereit. Anders als die meisten Spieler, trägt er zudem immer weiße Fußballschuhe, die ihm ein gutes Gefühl verschaffen sollen. Bereits achtmal gewann er den deutschen Meistertitel und einmal die Weltmeisterschaft, ob die Rituale damit zu tun haben?

Genauso sieht es beim Profisport aus: Mithilfe des Aberglaubens stimmen sich die Sportler selbst positiv und gehen mit mehr Motivation und Selbstsicherheit an das Turnier. Rituale sollen dem Spieler das Gefühl geben, die Kontrolle in Situationen zu behalten, die sich nicht beeinflussen lassen. Selbst wenn es sich nur um einen Placeboeffekt handelt, ein bisschen Aberglaube hat wohl noch keinem geschadet, und den Profisportlern erst recht nicht.